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Sommer-Kongress "Kritische Wissenschaft und emanzipatorische Bildung"

  • vom 01. bis 04.09.2023 in Frankfurt a.M.

Der Kongress richtet sich an alle, die im Bildungswesen arbeiten oder lernen: Also, Schüler*innen, Wissenschaftler*innen, Auszubildende, Erzieher*innen, Student*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung…

Informationen und Anmeldung: https://www.lernfabriken-meutern.de/termin/kongress-emanzipatorische-bildung-und-kritische-wissenschaft

Teaser

An Bildung und Wissenschaft werden emanzipatorische Hoffnungen gerichtet. Sie sollen ideologischen Verblendungen entgegenwirken, irrationale Strukturen beseitigen und Herrschaftsverhältnisse in Frage stellen. Gleichzeitig bereiten sie technischen Fortschritt, der eine Ausweitung menschlicher Handlungsspielräume ermöglicht und dabei allgemeinen Wohlstand realisieren könnte. Im Fortschrittsoptimismus sind Wissenschaft und Bildung feste Eckpfeiler auf einem Weg zur Verwirklichung menschlicher Potenziale. Aufklärung soll dabei die sozialen Verhältnisse zivilisieren und zu einem friedlichen Miteinander beitragen. Und sicherlich kann diese fortschrittliche Gehalt von Bildung und Wissenschaft historisch, wie auch gegenwärtig nachgewiesen werden. Daher ist der optimistische Bezug auf diese Instanzen ungebrochen. Die Klimabewegung beruft sich in ihren Warnungen vor Klimakatastrophen zu Recht auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Es ist nachvollziehbar, dass Gesellschaftskritiker*innen weiterhin ihr Glück in Wissenschaftseinrichtungen versuchen. Genauso verständlich ist die Hoffnung von Pädagog*innen wenigstens den ihn betrauten Menschen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Doch hat sich mit der verpassten menschlichen Emanzipation auch die Funktion von Wissenschaft und Bildung gewandelt.

Naturzerstörung, Armut, Krieg und Gewalt offenbaren täglich die Wahrheit der bürgerlichen Gesellschaftsordnung. Freiheit ist an ökonomische Macht und Staatsbürger*innenschaft gekoppelt. Gleichheit und Solidarität sind zwar Ansprüche auf die sich der Rechtsstaat weiterhin bezieht, doch sie sind allenfalls abstrakt verwirklicht. In einem materiellen Sinne gibt es keine Gleichheit. Bildung und Wissenschaft tragen nur wenig einer gelingenden Lösung dieser Konflikte bei. In vielerlei Hinsicht zementieren sie sogar das Unrecht.

Bildung dient der Anpassung und der Vorbereitung auf eine Ökonomie die ursächlich für Ungleichheit, Unfreiheit und Gewalt ist. Wissenschaft dient nicht nur der Erkenntnis über Zerstörung, sondern auch der Naturbeherrschung und Vernichtung selbst. Im Rahmen von Überwachungs- und Kontrollapparaten dient sie sogar dazu Ideologie und Herrschaft effizienter zu gestalten. Insofern ist eine Kritik der Wissenschafts- und Bildungsinstitutionen von Nöten. Damit verbunden bleibt es eine theoretische Aufgabe eine Vision zu formulieren, wie Aufklärung in einem emanzipatorischen Sinne gelingen kann.

Das Symposium widmet sich diesen Aufgaben. Es soll den Ist-Zustand und seine Geschichte analysieren und eine Gegenbild entwerfen.

PS: Es ist wichtig, dass Ihr Euch frühzeitig anmeldet, damit frühzeitig geplant werden kann.