Hessische Studierendenvertretungen gründen gemeinsamen Verein
Nach rund 50 Jahren des Wartens und Wünschens wird es endlich Realität: die LandesAStenKonferenz Hessen (LAK), bisher ein loser Zusammenschluss der Allgemeinen Studierendenausschüsse (ASten) der Hochschulen im Land Hessen, hat sich am Sonntag in Frankfurt als eingetragener Verein gegründet.
"Nach vielen Monaten Vorarbeit und Verhandlungen gibt es nun auf Landesebene eine institutionalisierte Vertretung der Studierenden. Das ist ein enormer Erfolg", sagt die neue Vorsitzende Roxana Sierocki von der Universität Kassel. Dem Verein haben sich die neun größten Hochschulen angeschlossen und vertreten so ca. 200.000 Studierende aus allen Teilen Hessens. "Weiteren ASten steht es frei, sich dem Verein anzuschließen. Unser Verein strebt an, dass alle hessischen ASten bei uns Mitglied werden", hebt Luc Labonte von der THM Gießen hervor. Neben Roxana Sierocki und Luc Labonte wurden noch Sebastian Ehlers von der Universität Kassel und Mark Müller von der JLU Gießen in den Vorstand gewählt.
Mit der Vereinsgründung versprechen sich die ASten, ihre politische Verhandlungsposition zu stärken. Roxana Sierocki erklärt: "Wir erwarten uns davon eine stärkere Sichtbarkeit bei unseren Kommiliton:innen und eine Verhandlungsposition auf Augenhöhe. Unser
gemeinsames Ziel ist es, einen festen Platz am Verhandlungstisch bei Themen zu erhalten, die Studierende direkt betreffen und die wir vertreten."
Die Gründung der LandesAStenKonferenz als Verein markiert einen Meilenstein in der studentischen Selbstverwaltung und Vertretung in Hessen. "Gerade in diesen Zeiten, in denen Studierende durch Kostensteigerungen und Hochschulen durch die Sparpläne der Landesregierung besonders betroffen sind, ist es wichtig, dass die Studierendenschaften in Hessen auf Landesebene eine starke Stimme haben. Das haben wir hiermit erreicht", freut sich Luc Labonte. Und Mark Müller fügt hinzu: "Wir sind entschlossen, die Interessen der Studierenden kraftvoll und effektiv zu vertreten und freuen uns auf die kommenden Herausforderungen und Chancen."
Glückwünsche kam vonseiten des Wissenschaftsministers Timon Gremmels: "Ich gratuliere der LandesAStenKonferenz Hessen herzlich zur Gründung als eigenständiger Verein. Diese Institutionalisierung ist ein bedeutender Schritt für die Vertretung studentischer Interessen auf Landesebene. Die LandesAStenKonferenz Hessen stärkt die Stimme der Studierenden und fördert den Dialog zwischen ihnen, ihren Hochschulen und der Politik."
Auch Prof. Ute Clement, die derzeit den Vorsitz der Konferenz der hessischen Universitäten innehat, gratuliert zur Gründung: "Hochschulen sind demokratisch verfasste Institutionen, die maßgeblich von der Beteiligung der Studierenden an der Selbstverwaltung profitieren. Ich begrüße es, wenn sich die Studierenden zwischen Hochschulen vernetzen, um ihre Interessen auch auf Landesebene noch deutlicher einbringen zu können."
Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, Simone Claar, befürwortet ebenfalls die Gründung. "Die Gewerkschaften arbeiten seit vielen Jahren gut mit den ASten zusammen. Wir freuen uns sehr, dass die Studierenden nun auch gegenüber der Landesregierung als starker politischer Akteur in Erscheinung treten."
"Ein wichtiger Schritt, den die LandesAStenKonferenz in Hessen geht. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit dieser wichtigen Landesstruktur. Es braucht angesichts aktueller Herausforderungen in Hessen und dem gesamten Bundesgebiet eine starke studentische Stimme.“ ergänzt Sascha Wellmann, Vorstand im freien zusammenschluss von student*innenschaften, dem bundesweiten Dachverband, der ebenfalls als eingetragener Verein institutionalisiert ist.